Konzeption und Projektleitung beim Relaunch von Webseiten

Ein veraltetes Webdesign oder technische Mängel können den Erfolg einer Website erheblich beeinträchtigen. In solchen Fällen stehen Unternehmen vor der Entscheidung: Soll die Website einem Redesign unterzogen oder komplett relauncht werden? 

Fällt die Entscheidung zugunsten des Relaunchs, spielt eine gute Planung eine große Rolle für den Erfolg der Maßnahmen. Denn wenn eine der beteiligten Komponenten unzureichend ausgeführt wird oder die Neuerungen nicht ineinandergreifen, kann man sich den Relaunch gleich sparen.

Entsprechenden Raum sollte der Konzeption und Projektleitung im Rahmen eines Website-Relaunches gegeben werden. 

Was ist ein Website-Relaunch?

Vor allem, wenn die Seite technisch veraltet ist, sollte bei der Basis begonnen werden: Das Content Management System ist die Grundlage eines soliden Aufbaus. Die Projektleitung sollte sich heute und morgen mit dem System auskennen, was konkret bedeutet: Auch potenzielle Nachfolger sollten das System verstehen.

Neue, moderne und mit besonderen Finessen versehene Systeme mögen aus Sicht der Entwickler hervorragend sein, nützen aber nichts, wenn in drei Jahren niemand mehr versteht, wie Layoutänderungen gemacht werden.

Auf verbreitete Systeme wie WordPress zurückzugreifen mag auf gerümpfte Nasen stoßen, ist aber eine sichere Bank, was Bedienbarkeit und Bekanntheit angeht. Die oft kritisierten Schwächen lassen sich durch Security-Plugins und ein zuverlässiges Update-Management ausgleichen.

Erst wenn es an sehr komplexe Seiten mit hohen individuellen Anforderungen oder z.B. Datenabfragen handelt, werden Systemlösungen auf Symfony- oder Laravelbasis ins Spiel kommen. Und auch das TYPO3-CMS ist zumindest in Deutschland noch einigermaßen verbreitet, so dass sich hier MItarbeiter mit Verständnis für die umständliche, aber erlernbare Bedienung und Fachkräfte zur Umsetzung der komplizierten, aber leistungsfähigen Möglichkeiten finden lassen.

Die Bedeutung der Konzeption

Zielgruppenanalyse

Bevor man mit dem Relaunch beginnt, ist es wichtig, die Zielgruppe genau zu analysieren. Welche Bedürfnisse und Erwartungen haben die Nutzer? Welche Probleme sollen mit der neuen Website gelöst werden? Hieraus entsteht die Grundlage des Konzeptes, zunächst also die Systemwahl, dann aber auch Anforderungen an Layout, inhaltliche Bereiche (nur offene Seiten für alle, geschlossene Bereiche für Kunden, Partner, Mitarbeitende?) vorgeben.

Auch Alter und Bildungsstand der Nutzer können eine Rolle spielen: Müssen komplexe Informationen vermittelt werden oder geht es um den schnellen Klick im E-Commerce?

Technische Anforderungen

Wie weit der Bogen reicht, zeigt die Planung der technischen Ausstattung: Wenn auch die Suchmaschinenoptimierung erst im fortgeschrittenen Relaunch, also bei der Umsetzung der Inhalte voll zur Entfaltung kommen wird, ist die schnelle Auslieferung der Webseiten schon bei der Serverplanung mitzudenken. Und spätestens bei der Überlegung zur Vorspeicherung erstellter Inhalte (Caching) ist Wissen über die Aktualisierungshäufigkeit und die Möglichkeit verschiedenster Suchvarianten unerlässlich.

Die Projektleitung sollte dabei auch von Anfang an Sicherheitsaspekte und Backupmöglichkeiten einplanen – was wiederum mit dem Kostenmanagement zusammenspielt.

Inhaltliche Struktur

Die inhaltliche Konzeption legt fest, welche Inhalte auf der Website präsentiert werden sollen und wie diese strukturiert sind. Hierbei ist es wichtig, die Benutzerführung und die Customer Journey im Blick zu behalten.

Projektleitung: Der Dreh- und Angelpunkt

Die Projektleitung ist für die Koordination aller Aktivitäten verantwortlich. Sie stellt sicher, dass das Projekt im Zeitrahmen und Budget bleibt und die Qualitätsanforderungen erfüllt sind. 

Neben den oben bereits genannten Planungsgrundlagen für System und Technik sind weitere Aspekte zu beachten:

Zeitmanagement

Ein detaillierter Zeitplan mit Meilensteinen hilft dabei, den Überblick zu behalten. Servereinrichtung und Design können parallel laufen, ohne CMS-Auswahl lassen sich keine Inhalte erfassen.

Aber erst wenn die Designer den Textumfang, Art und Umfang der Bilder und Grafiken kennen, können sie einen Entwurf beginnen. Wer soll zuerst gehört werden? Die Autoren oder die Suchmaschinen-Optimierer? Unser Tipp: Setzen sie beide Gruppen von Anfang an gemeinsam an einen Tisch. 

Niemand macht mal eben nebenbei ein Layout oder knipst die Teamfotos in der Mittagspause mit dem iPhone: Selbst wenn in jedem Bereich nur ein Spezialist tätig ist, müssen die Zeiten realistisch geplant werden. Tools wie Jira oder Asana können hierbei nützlich sein.

Qualitätskontrolle

Die Projektleitung ist auch für die Qualitätskontrolle verantwortlich. Automatisierte Tests, Code Reviews und regelmäßige Abstimmungen mit dem Kunden sind hierbei hilfreich, vor allem wenn es um programmierte Anwendung, umfangreiche E-Commerce-Lösungen oder komplexe Datenanwendung geht.

Aber auch bei einer kleinen Firmenpräsenz muss jeder Text korrekt sein und die Optik auch in mobilen Geräten stimmen.

Kommunikation

Die Projektleitung fungiert als Schnittstelle zwischen dem Entwicklerteam, dem Kunden und anderen Stakeholdern. Kein leichter Job, vor allem, wenn die Gewichtung der Aufgaben unterschiedlich wahrgenommen wird. Klare Kommunikation ist daher entscheidend für den Erfolg des Projekts.

Fazit

Ein Website-Relaunch ist ein komplexes Unterfangen, das eine sorgfältige Planung und effektive Projektleitung erfordert. Von der Zielgruppenanalyse über die technische und inhaltliche Konzeption bis hin zur Projektleitung – alle Aspekte müssen sorgfältig geplant und koordiniert werden, um den Relaunch erfolgreich zu gestalten.

Die Projektleitung ist der Mittelpunkt im Netz, bei dem alle Teilleistungen zusammenkommen und die mit einer guten Konzeption das Zusammenwirken der Beteiligten steuert.

Sie muss sich der Geschäftsleitung bzw. den Kunden gegenüber klar vermitteln können und genau erklären können, wie erst alles zusammen einen großartigen Relaunch ergibt.